Anzeige
Materialforschung

Superfeine Gewebe aus Cellulose für neue Materialeigenschaften

Technologie Lizenz-Büro der Baden-Württembergischen Hochschulen GmbH

Denkendorfer Textilforschern gelang es erstmals, feinste Fasern auf der Basis des umweltfreundlichen und nachwachsenden Rohstoffes Cellulose als Endlosgarn herzustellen. Mit dieser Erfindung aus dem Institut für Textilchemie und Chemiefasern (ITCF) eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten für Faserprodukte.

Die Technologie-Lizenz-Büro (TLB) GmbH betreut den Patentierungs- und Vermarktungsprozess der Erfindung. Als Evaluationspartner und potentielle Lizenznehmer werden Hersteller von Hygieneprodukten, Geweben und Filtern gesucht.

Das in Denkendorf neu entwickelte Direktspinnverfahren bringt Cellulosefasern in einer Feinheit von 0,2 dtex hervor. Es sind die ersten Supermikrofasern, die nicht nur in Form kleiner Bruchstücke, sondern als lange „endlose“ Fasern produziert und auf Spulen aufgewickelt bereitgestellt werden können. Als Endlosgarn vorliegend, lassen sich diese superfeinen Fasern dann über Web- und Stricktechnologien direkt und vielfältig weiterverarbeiteten. Aber auch die Bereitstellung als Stapelware und die Verarbeitung zu Vliesen ist möglich.

Die Denkendorfer Supermikrofasern haben im Vergleich zu herkömmlichen Cellulosefasern eine um bis zu zehn Mal größere Faseroberfläche. Dies erklärt die verbesserte Sorptionskraft von aus Supermikrofasern hergestellten Materialien. Web- und Strickwaren aus diesen Cellulosefasern zeichnen sich durch winzige Fadenzwischenräume aus, die bisher noch nicht herstellbar waren. Diese neue Gewebequalität könnte für Spezialanwendungen im Bereich der Filter sowie Pflege- und Medizinprodukte interessant sein und zu neuen innovativen Produkten mit verbesserter Saugkraft und Wärmeisolation führen.

Im aktuell laufenden Projekt am Denkendorfer Textilinstitut werden im kleintechnischen Maßstab verschiedene Cellulosefasertypen hergestellt, die als Testmaterial für Evaluationsversuche zur Verfügung gestellt werden können. Die Baden-Württemberg-Stiftung unterstützt diesen Evaluationsprozess.

Anzeige

„Unsere Hoffnung und Vision ist, dass nicht nur bestehende Produkte verbessert werden können, sondern auch ganz neue Produkte entstehen. Wir suchen Unternehmen aus den Bereichen Textil-, Filter- und Medizintechnik, die Testmaterial beziehen und im Hinblick auf eigene Anwendungen evaluieren wollen“, so Dr. Iris Kräuter, die als Innovationsmanagerin das Patentmanagement und die Verwertung der Erfindung bei TLB leitet.

Auf der Hannover Messe 2014 (7. bis 11. April) stellt TLB gemeinsam mit der Baden-Württemberg Stiftung eine Spindel mit Endlosfaser aus Cellulose aus. Außerdem werden die Spinndüsen gezeigt, mit denen diese feinen Fasern hergestellt wurden (Halle 2, Stand C17).

(Technologie Lizenz-Büro der Baden-Württembergischen Hochschulen GmbH, 01.04.2014 – AKR)

Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

Diaschauen zum Thema

Dossiers zum Thema

News des Tages

Feldhase

Genom des "Osterhasen" entschlüsselt

Erstes Bild der Magnetfelder ums Schwarze Loch

Ägypten: Wandbilder aus der Totenstadt

Wie das Klima den antarktischen Zirkumpolarstrom beeinflusst

Bücher zum Thema

Plastisch, elastisch, fantastisch - Ohne Kunststoffe geht es nicht Von Georg Schwedt

Zuckersüße Chemie - Kohlenhydrate & Co von Georg Schwedt

Top-Clicks der Woche