Das Cockpit eines Lastkraftwagens ist über Tage und Wochen Arbeitsplatz und Wohnraum für die Fahrer. Auch während der Ruhezeiten verlangen Kommunikationstechnik, Beleuchtung und Klimaanlage des LKW nach einer Bordstromversorgung. Das aktuelle BINE-Projektinfo „Emissionsarme Energieversorgung auf dem Rastplatz“ (02/2013) stellt eine für diesen Zweck entwickelte Hochtemperatur-Brennstoffzelle vor. Erstmals wurde ein System für den Brennstoff Diesel entwickelt, der bisher wegen seines Schwefelgehalts problematisch war.
Der Anforderungskatalog für eine Bordstromversorgung mit Hochtemperatur-Brennstoffzellen ist lang: Die Systeme sollen leicht, kompakt und ausgesprochen robust sein und sie müssen Vibrationen standhalten. Auf die Bauteile wirken große thermomechanische Belastungen durch schnelles Aufheizen und hohe Betriebstemperaturen ein. Bei der Gasaufbereitung des Diesels müssen alle Komponenten für einen Schwefelanteil von 10 – 15 ppm ausgelegt sein. Die Entwickler konnten bei vielen der genannten Anforderungen bereits wichtige Durchbrüche verzeichnen und nähern sich der Vorserie. Bis zur Serienreife sind aber noch weitere Optimierungsschritte über voraussichtlich drei Jahre notwendig. Diese betreffen unter anderem die Schwefeltoleranz, die Redoxbeständigkeit, die Thermomechanik und die Wärmeübertragung.
Aktuell verfügt das System über einen Wirkungsgrad von 22 %. Das serienreife Modell soll 30 % erreichen, über eine elektrische Nettoleistung von 3 kW verfügen und damit pro Betriebsstunde einen Liter Diesel verbrauchen. Das BINE-Projektinfo „Emissionsarme Energieversorgung auf dem Rastplatz“ (02/2013) ist kostenfrei beim BINE Informationsdienst von FIZ Karlsruhe erhältlich
(Fachinformationszentrum Karlsruhe, 22.03.2013 – NPO)